Reichte es in früheren Zeiten, sich auf ein Gewerk zu konzentrieren, ging der Trend der Zeit der letzten Jahrzehnte mehr und mehr zum „Allrounder“-Handwerker.
Alles aus einer Hand! |
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Da zum Lacken die sorgfältig ausgeführten Vorarbeiten der Untergründe ohnehin den größten Stellenwert einnehmen, liegt es quasi auf der Hand, dass Lack und Blech zusammengehören. Was zählt aber nun zu den Karosseriearbeiten und ist mit ihnen verbunden?
Das Tagesgeschäft liegt ohne Frage bei der Dellenbeseitigung. Eingefahrene Schweller/Einstiege, verbeulte Türen und Hagel- oder Walnussdellen auf den horizontalen Fahrzeugflächen. Manchmal ist Instandsetzen mit modernster Ausbeultechnik (Ausziehbrücken, Spotter, Dellenlifter und wie hier nebenstehend der 08-2021 angeschaffte Zugturm) teurer als Austausch/Ersetzen. Bei stärkeren Schäden vergleichen wir deshalb vorab beide Varianten - siehe auch Artikel „Kostenvoranschlag, Begutachtung und Beratung“. In die Rubrik der Karosseriearbeiten verstehen sich auch alle im Zusammenhang notwendig werdenden Verbundarbeiten. Nicht jede Tätigkeit ist eines separaten Artikels wert! |
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Durchrostungen reparieren · Die Blech-Chirurgie |
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In der DDR mussten auf Grund jahrzehntelangen Wartens auf einen Neuwagen viele Autobesitzer ihr Fahrzeug ein- oder zweimal neu aufbauen lassen. Ein Lada z.B. zeigte nach sieben bis acht Jahren erste Durchrostungserscheinungen in Windlauf- und Schwellerbereichen. Jahre nach der Wiedervereinigung Deutschlands war das kein Thema mehr und wir „Ost-Handwerker“ dachten schon ans Einmotten von Blechscheren und Karosseriesägen. Aus der Traum. Die mit der Euro-Einführung einhergehende und kontinuierlich fortschreitende Kaufkraftverringerung lässt Otto-Normalverbraucher seine vierrädrige Hütte zehn und mehr Jahre fahren, da für einen Neuen einfach das Geld fehlt. Sehr zum Leidwesen der Automobilhersteller versteht sich! Zwar halten heute die werkskonservierten Mobile zwölf Sonnenwenden und mehr, aber dann zeigt das Lackkleid hier und da beginnende „Geschwüre“, die, so man das Auto noch weiter nutzen und die nächste Hauptuntersuchung überstehen möchte, tunlichst repariert werden müssen. Die einen, die ja nicht blöd sind, tun das ganz auf „billig“ mit Spachtel und Spraydose, schön eine Woche, bevor's zum TÜV geht. Und wundern sich nach drei Wochen, warum wieder Blasen da sind. Sch... Spachtel! Die anderen, ich nenn' sie mal die „Klugen“, greifen deutlich tiefer in den schmalen Geldbeutel und investieren in Dauerhafteres. Das „Krebsgeschwür nebst Metastasen“ wird herausgetrennt und durch ein gesundes Blechstück ersetzt. Das kann mitunter sehr zeitaufwendig sein, lohnt aber, da dann für Jahre wieder Ruhe herrscht - auch im Portemonnaie. Auf was es aber noch ankommt, wenn der „Blechkrebs“ dauerhaft besiegt sein will, lesen Sie hier. |
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Die Karosserie- und Lack-Restauration von Oldtimern |
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ist ein anderes und weites Betätigungsfeld. Auf Grund des hohen zeitlichen Aufwandes, welcher sich folglich im Instandsetzungspreis niederschlägt, kommen diese Arten von Arbeiten allerdings relativ selten vor. Und trotzdem gab und gibt es sie hin und wieder - Enthusiasten und Liebhaber nostalgischer Motorisierung, die mit ihrer Investition der Nachwelt Zeugnisse genialen Erfindertums und handwerklicher Perfektion hinterlassen. Ich denke da nur an die Gebrüder Wegert (Radio-Wegert), Sammler von wundervollen Fahrzeugen wie Ferraris, Bugattis und Jaguars, für welche wir in den Jahren vor dem Millenium tätig sein durften. Damals war noch nicht viel mit digitaler Dokumentation, sodass wir uns auf neueres Material beschränken müssen. Im Beitrag „Auto-Geschichten“ habe ich einige schöne und interessante Beispiele unseres Schaffens zusammengestellt. Doch hin und wieder sind wir erstaunt, wie sehr manche Zeitgenossen an ihren alten Kisten hängen, obwohl sie noch des Oldtimer-Status entbehren. Äußerungen wie: "Ja der Motor läuft doch noch so gut!" oder Ähnliches treibt so manchen, vornehmlich älteren Autobesitzer in die Werkstätten, um TÜV-gezwungen durchrostete Partien am in die Jahre gekommenen Fahruntersatz restaurieren zu lassen. Und sind wir mal ehrlich: Die neueren Modelle fahren sich zwar besser, haben aber soviel elektronischen Krimskram eingebaut, den mancher von uns gar nicht haben will. Und das Neue hält eben auch nicht mehr so lange.... |
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Lackschadenfreies Ausbeulen |
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Die Dellenbeseitigung, ohne den Lack zu beschädigen, auch Softrepair oder englisch Paintless Dent Removal (PDR) genannt, ist seit beinah 20 Jahren ein fester Begriff in Autobranche und bei Assekuranzen. Dabei ist die History dieses Verfahren bedeutend älter. Um 1940 schon bemerkte man in Mercedes Benz Werken nach dem Lackierband oftmals kleine Dellen in den fertig gespritzten Karossen. Um ein Nachlackieren zu vermeiden, spezialisierten sich Teams auf das Heraushebeln dieser Mängel. In den frühen 80-ern schwappte diese Technik über den Großen Teich und wurde nun auch an den amerikanischen Assembling Lines praktiziert. Mit Fortschritt der Fertigungstechnik der Bleche und Teile schlief dieses Handling jahrelang fast ein, um erst gegen 1994 seine Renaissance zu erleben. Deutlich verbessert durch Hebelwerkzeuge mit phantastischen Torsionsfestigkeiten zog dieses Gewerk in die Kfz-Reparaturbranche ein. Forciert durch das Bestreben von Autoversicherern, die wesentlich teureren Lackierkosten zu senken, etablierten sich vielerorts kleine bis mittlere Beulendrückerfirmen, deren Hauptgeschäft die Beseitigung von Hagelschäden war. Mittlerweile ist PDR zu einem nicht mehr zu leugnenden Bestandteil der Karosserieinstandsetzung geworden. Die Hebel- und Drücktechnik wurde durch das Klebeverfahren ergänzt, um auch die letzten, von innen nicht erreichbaren Beulchen zu glätten. Auch ich nahm im Mai 1999 zusammen mit einem unserer Mitarbeiter an einen Lehrgang im Hagelschadenzentrum Ulm teil. Kauften für über 2.000 DM Hebelwerkzeuge und Lampe. Jedoch die tägliche Praxis fehlt. Ein dreiviertel Jahr nichts anderes machen, als Beulen drücken. Dann ist das Gefühl für's Blech da. Es ist wie durchsichtiges Transparentpapier geworden und die Erfolge sind eine absolut unsichtbare Reparatur. Da wir aber den größten Tagesanteil noch mit anderen Arbeiten verbringen, reicht die jahrelange Übung gerade, um Spachtelarbeiten zu vermeiden. Die Vorteile des PDR:
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Doch nicht jede Delle geht lackschadenfrei instandzusetzen. Die Grenzen des PDR:
Um Ihnen Perfektion zu bieten, in der Sie sich spiegeln können, haben wir einen festen Partner, der zu uns kommt. sobald wir ihn brauchen. Peter Klebon, der jahrelang als höchst anständig und zuverlässig als „Dentmen“ für uns der Spezialist war, gab seine Selbsständigkeit im Jahre 2021 zwar auf, ist aber nun über „Dent Wizard“ immer noch für uns da, wenn wir ihn brauchen. Und leistet weiterhin absolute Qualität - eben so, wie es unsere Kunden erwarten. |
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