Etwas über ein Jahr hat es gedauert. Ende 2o16 ist sie in Betrieb genommen worden. Unsere neue, in Eigenarbeit gebaute Sandstrahlkabine. Beratung hierzu erhielten wir von der Firma KÖHLER Oberflächentechnik in Berlin-Blankenburg. Die lieferten alsdann auch das technische Equipment, wie Absauger, Strahlwerkzeuge, innenbelüfteter Schutzhelm als auch das dazu notwendige Strahlkorund.
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Schon in der Berufsschule lernten wir, dass nichts über eine gestrahlte Oberfläche geht. Die Vorteile liegen auf der Hand:
- Durch das Aufrauen wird eine optimale Haftung der nachfolgenden Lackierung gewährleistet
- Optimale Säuberung, auch von schwer zugänglichen Stellen
- Absolute Rostentfernung, insbesondere aus Löchern und Lunkern
- Ideal auch einzusetzen bei der Vorbereitung von zu verschweißenden Kanten
- Schlecht oder nur mühsam anzuschleifende Materialien, wie Chrom, Keramik, Glas oder Edelstahl werden nun für eine Lackbeschichtung bestens vorbereitet
Sandstrahlen ist eine allgemeine Bezeichnung, denn nur noch selten kommt reiner Sand zum abrasiven Behandeln von Objekten zum Einsatz. Heute verwendet man als Strahlmittel Korund, Hochofenschlacke, Stahlkies oder Glasgranulat in verschiedensten Körnungen. Sogar Schalen von Nüssen sind eine Alternative.
Wie funktioniert Sandstrahlen? Ein Kompressor mit hoher Luftleistung erzeugt einen Luftstrahl, der im Venturidüsenprinzip das Strahlgut mitreißt und über eine Hartmetall- oder Keramikdüse auf das zu behandelnde Objekt schleudert. Das erzeugt natürlich Abprallstaub, bestehend aus Strahlmittel und abgetragenen Partikeln. Deshalb ist eine Schutzausrüstung zwingend notwendig, steht man in einer Strahlkabine (Siehe Abb.). Der Helm wird innen dauerbelüftet, indem speziell gefilterte Druckluft permanent zugeführt wird. Etliche mobile Systeme hatten wir in den Jahren probiert. Unserer Meinung nach waren es alles eher Spielzeuge. Stationär gibt es kleinere Anlagen, die von außen bedienbar sind, indem man seine Hände und Arme in lange Gummihandschuhe steckt. Leider sind diese so klein, dass beispielsweise eine Autotür nicht hineinpasst. Und auch bei Fahrradrahmen wird es schon schwierig. Unsere Eigenbauanlage ist zwar nicht zu vergleichen mit einer Industrieanlage, in welcher kleine bis riesige Objekte gestrahlt werden können. Das war auch nicht Ziel der Sache. Entrostungsarbeiten an Teilen bis zur Größe einer Autotür durchzuführen, Kleinteile zu säubern, Felgen zum Lackieren vorzubereiten, darauf konzentriert sich unsere Arbeit.
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Das Strahlen ist weitaus effektiver als jede Hand- bzw. Maschinenentrostung und -entlackung. Einige Aspekte sollten allerdings nicht außer Acht gelassen werden:
- Pulverbeschichtete und dicke Lackschichten federn das Strahlgut lange ab, bevor eine abrasive Wirkung einsetzt. Hier empfehle ich die industrielle Entlackung, für welche wir einen kompetenten Partner haben.
- Aluminiumteile dürfen nicht mit dem Strahlgut behandelt werden, welches Fremdmetall als Strahlmittel oder Beimengungen von abgestrahlten anderen Metallen enthält. Hierfür muss in jedem Fall neues, nicht im Kreislauf zirkulierendes Strahlmittel (Glasperlen) zum Einsatz kommen (Vermeidung späterer Kontaktkorrosion durch Einlagerung von Fremdmetallspuren).
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